Feuerwehr Ammersricht blickt bei Mitgliederversammlung auf Jubiläumsjahr zurück
Ammersricht. (tne) „Wir haben auch im vergangenen Jahr wieder unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, betonte Kommandant Christian Schafbauer bei seinem Bericht während der Hauptversammlung der Mitglieder der Feuerwehr Amberg-Ammersricht im Pfarrsaal der Pfarrei St. Konrad.
Den Auftakt zur Jahreshauptversammlung bildete wie üblich ein feierlicher Gottesdienst in der Bruder-Konrad-Kirche zum Andenken an alle verstorbenen Vereinsmitglieder, zelebriert von Pfarrer Michael Jakob, der natürlich von Ministranten in Uniform begleitet wurde.
Erster Vorsitzender Wolfgang Nagler blickte in seinem Bericht auf das vergangene Jahr zurück. Die ersten Monate seien noch von Corona geprägt gewesen, sodass man zum Beispiel den Preisschafkopf habe absagen müssen. Auch aus diesem Grund habe man sich dazu entschieden, das 125-jährige-Vereinsjubiläum nicht in einem großen Fest zu feiern, sondern in mehreren Aktionen das ganze Jahr über. So wurde im Frühjahr eine Mitgliederwerbeaktion durchgeführt, durch welche insgesamt fünf neue, aktive Mitglieder gewonnen werden konnte. Im Juni fand ein Benefizlauf zugunsten der Aktion „Hilfe für Helfer“ des Landesfeuerwehrverbandes mit anschließendem Johannisfeuer statt. Im Juli wurde bei einem Festabend zunächst intern und im September beim Feuerwehrfest auch mit der gesamten Bevölkerung das Jubiläum ausgiebig gefeiert. Darüber hinaus habe man im vergangenen Jahr wieder die Feierstunde zum Volkstrauertag organisiert und einen Informationsnachmittag für die fördernden und passiven Mitglieder veranstaltet. Ein Grund zur Freude sei zudem, dass die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr von 250 auf 262 gestiegen sei, so Nagler.
Besonders erfreulich sei es, dass im vergangenen Jahr die Sanierung des Daches der Fahrzeughalle durchgeführt werden konnte und damit die immer wieder aufgetreten Wasserschäden durch das Eindringen von Regen Geschichte seien. Hier sei insbesondere den Ammersrichter CSU-Stadträten und der Stadtverwaltung ein Dank für Ihr Engagement bzw. die Bereitstellung der Mittel auszusprechen. Ein besonderer Dank gelte aber auch den vielen ehrenamtlichen Helfern, welche bei der Sanierung des Daches und den damit verbunden Arbeiten, wie zum Beispiel das Demontieren und Montieren der Solaranlage, mit Hand angelegt hätten.
Erster Kommandant Christian Schafbauer freute sich in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr ebenfalls darüber, dass die Anzahl der aktiven Feuerwehrdienstleistenden auch im vergangenen Jahr auf 73 Mitglieder gestiegen sei. Damit stellt die Ammersrichter Wehr, nach der Hauptwache (92 Aktive), mit Abstand die zweitmeisten Feuerwehrdienstleistenden im gesamten Stadtgebiet. Der Altersdurchschnitt der aktiven Mannschaft betrage dabei 37 Jahre. Dies sei auf die Mitgliederwerbeaktionen, aber auch vor allem auf die seit Jahrzehnten ausgezeichnete Jugendarbeit der Feuerwehr zurückzuführen.
Trotz der im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres noch angespannten Coronalage, habe man wieder eine Vielzahl von Übungen und Ausbildungseinheiten abgehalten. Insgesamt wurden 47 Übungen und Ausbildungsveranstaltungen durchgeführt. Dabei wurden wie in den Jahren zuvor wieder Dienste auch online, hybrid oder in Kleingruppen durchgeführt. Die Ausbilder und Zugführer hätten dabei vor allem im ersten Halbjahr 2022 wieder ihre Flexibilität und ihr Engagement unter Beweis gestellt.
Auch bei den zu bewältigen Einsätzen habe man wieder eindrucksvoll gezeigt, dass auf die Ammersrichter Feuerwehr jederzeit Verlass sei, betonte der Kommandant. Insgesamt 57 Mal wurden die Ammersrichter Wehrmänner im vergangenen Jahr zu Hilfe gerufen. Dabei waren 23 Brandeinsätze, sieben Verkehrsunfälle und 27 technische Hilfeleistungen und sonstige Einsätze zu bewältigen. Besonders herausfordernd waren dabei insbesondere ein Zimmerbrand und ein Brand auf einem Dachboden in der Luitpoldhöhe, der Brand eines Gartenhauses, sowie ein schwerer Verkehrsunfall mit einem LKW, bei dem nahezu alle technischen Gerätschaften, über welche die Wehr verfügt, eingesetzt werden mussten, um den Fahrer retten zu können. Besonders hervorzuheben sei, so Schafbauer, dass es, obwohl die Mehrzahl der Einsätze werktags zur Tagzeit angefallen waren, im Schnitt nur 3:52 Minuten gedauert habe, bis das erste Fahrzeug nach der Alarmierung ausgerückt sei. „Für eine freiwillige Feuerwehr ist das schon ein beeindruckender Wert. Ein großer Dank gilt daher allen Aktiven, die zu jeder Tages- und Nachtzeit so zügig zum Feuerwehrgerätehaus eilen“.
Jugendwart Maximilian Köppel blickte ebenfalls auf das vergangene Jahr der Jugendfeuerwehr zurück. Mit aktuell 28 Mitgliedern stelle man noch immer die mit Abstand größte Jugendfeuerwehr im gesamten Stadtgebiet. Besonders bemerkenswert sei dabei, dass die Hälfte der Mitglieder weiblich ist. Neben den insgesamt 63 Ausbildungsdiensten habe man auch wieder verschiedene Abzeichen abgelegt. Neun Jugendliche legten die Jugendspange Stufe 1 ab. Sieben Jugendliche die Deutsche Jugendleistungsprüfung. Elf Jugendliche legten den Wissenstest in den Stufen Bronze, Silber und Gold ab. Neben den Ausbildungseinheiten wurden auch wieder zahlreiche Freizeitaktivitäten wie das Zeltlager, eine Fahrradtour oder der Besuch eines Trampolinparks angeboten. Der Höhepunkt des vergangenen Jahres sei aber der Besuch der Partnerfeuerwehr aus Preetz bei Kiel im August gewesen, bei dem man bei verschiedenen Ausflügen und Aktionen eine Woche lang, nach vier Jahren Corona-Pause, die Partnerschaft neu bestärken konnte.
Bei den anschließenden Beförderungen wurde Angelina Dühring, Erik Fischer, Fabian Kummer, Alexandra Oberndorfer, Ciara Pelosi und Selina Schötz der neu geschaffene Titel des Feuerwehrmann-Anwärters verliehen. Zu Feuerwehrmännern wurden Fabian Ballach, Johannes Blödt, Sabine Decker, Jörg Hering-Weigl und Diana Ibler befördert. Zum Oberfeuerwehrmann wurden Stefan Blödt, Maximilian Dobmeier, Daniela Hofmann und Peter Netta befördert. Zu Hauptfeuerwehrmännern wurden Thomas Kolleth und Maximilian Köppel befördert. Erster Vorsitzender Wolfgang Nagler wurde zum Oberbrandmeister befördert.
Oberbürgermeister Michael Cerny zeigte sich in seinem Grußwort ebenfalls beeindruckt von der Ammersrichter Feuerwehr: „Die Menschen in der Stadt Amberg und insbesondere im Stadtteil Ammersricht sind zu Recht stolz auf ihre Feuerwehr. Die Bürger unserer Stadt fühlen sich sicher.“ Man könne den Wert der Arbeit der Feuerwehrmänner gar nicht hoch genug einschätzen und müsse sich nur mal vorstellen, was denn passieren würden, wenn zu den vielen Einsätzen im Jahr niemand kommen würde, so Cerny. Besonders schön sei es, dass sich auch die Jugend in Ammersricht noch immer so aktiv bei der Feuerwehr engagiere.
Stadtbrandmeister Sebastian Schindler überbrachte die Grüße der Stadtfeuerwehrführung und bedankte sich für die wieder einmal gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Zudem versprach er, dass noch in diesem Jahr die Ausschreibung für ein Ersatzfahrzeug für das mittlerweile fast 30 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug 8/6 der Ammersrichter Wehr erfolgen solle, sodass dieses spätestens im Jahr 2025 in Dienst gestellt werden könne.
Bildunterschrift: Die beförderten Ammersrichter Feuerwehrleute zusammen mit OB Michael Cerny, Stadtbrandmeister Sebstian Schindler (dritter von links) und Kommandant Christian Schafbauer (vierter von links).